Kapitel 1

Eine Nacht wie keine andere...

Musik spielt, ein gesamter Club ist in Dunkelheit gehüllt, nur ab und zu - passend zum Rhythmus des Liedes - erhält der Raum Farben, viele verschiedene Farben. Grün, Blau, Rot, Gelb... Immer und immer wieder. Mit diesen Farben werden die Konturen der anwesenden Person erkennbar. Darunter zwei der, die in allem Munde sind. Aryan und Suhana. Während Aryan an der Bar steht, gemütlich durch die Gegend sieht, sich das Gerede seines Freundes anhört und einen Trink nach dem anderem leert ist Suhana unter den anderen Leuten. Da! Kann man sie sehen? Sie ist wohl die einzige Person die zum Lied tanzt. Und das mehr als nur gut. Sie lebt das Lied! Sie ist bekannt für ihr Auftreten, sie ist gerne im Mittelpunkt, aber nicht freiwillig. Ihre Kleidung lässt nicht aus, dass sie wahnsinnig sexy ist - diese junge Frau weiß, was Männer wollen und was sie sehen wollen. Doch was ist der Grund, dass so viele Leute in ihrem Alter hier sind?


Die Abschlussfeier des Collegs...


Im ganzen Club wimmelt es nur so von Jugendlichen im Alter von 22 und 23. Sie feiern, das Ende ihrer Schulzeit und den Anfang ihres neuen Lebens. Ein freies Leben, nun stehen ihnen alle Türen offen. Sie haben ihr Leben in der Hand. Und niemand weiß, was an dem Abend noch passieren kann. Was die Nacht bringt. Aryan hat bis her nur von Suhana gehört, er kennt sie nicht - hat eigentlich nicht vor sie je kennen zu lernen - und gesehen hat er sie auch noch nie. Er ist ein einfacher junger Mann, der weiß, dass er gut aussieht - dies aber in keiner Hinsicht ausnutzt. Sollte er? Nicht, dass er es nötig hat sich teure Kleidung zu kaufen, auch wenn er es könnte, seine typische Kleidung reicht ihm vollkommen. Sein Blick geht durch den Club, bleibt an einem der Mädchen hängen, die hier tanzen. Wahnsinniges Rhythmusgefühl. Doch er achtet nicht weiter darauf, zu viele schöne Frauen gibt es. Er hört nach einer gewissen Zeit nicht mal mehr seinen Freund, der immer noch neben ihm steht. Macht dies vielleicht der Alkohol? Er weiß es nicht, doch will es auch gar nicht. Besser bleibt er hier, wer weiß, was ihm bei seinem Alkohol intus alles passieren kann. Er kann zwar tanzen, vielleicht nicht perfekt wie manch anderer, aber dies jetzt aufs Spiel zu setzten. Oh Gott, niemals. Wieder geht sein Blick zu den tanzenden Leuten auf der Tanzfläche und erneut fesselt ihn die Gestalt einer Frau...


„Suhana...“


Nur ungern lässt sich diese vom Tanzen abbringen, sie liebt es zu tanzen, doch hält sie in ihrer Bewegung inne und dreht sich dann zur Stimme um. Um ihrer Freundin mitzuteilen, dass sie nun leicht beleidigt ist, dass sie gestört wurde, sieht sie diese mit den Händen in der Hüfte gestemmt etwas provozierend an. Ihre Freundin lächelt nur und lässt sich nicht durch Suhanas Mine von ihrer guten Laune abschrecken. Ohne zu zögern tritt sie neben Suhana und harkt sich bei ihr unter. „Ach, ich liebe deinen Sarkasmus... Du brauchst nicht mal reden und schon weiß ich, wie sehr du mich magst!“, meint ihre Freundin und grinst breit. „Hast du zu viel getrunken, Anju?“, zieht Suhana eine Augenbraue in die Höhe und sieht ihre Freundin etwas besorgt an. Diese steuert schnurstracks in Richtung Bar und lächelt einfach weiter. „Nein, was denkst du denn?...“, meint diese empört woran man merkt, dass sie wirklich etwas angeheitert ist. „Ach, du redest nur etwas eigenartig... Aber eigentlich ist das ja kein Wunder bei dir!“, meint Suhana nun amüsiert und lehnt sich mit den Ellenbogen an die Bartheke. Anju muss sich natürlich wieder zwischen Suhana und einer anderen Person quetschen, die es nicht für nötig hält sich von ihrem Platz zu bewegen. Anju sieht zu der Person und beginnt unverzüglich zu lächeln. „Oh... Hi!“, meint sie dann und ihre Augen beginnen zu glänzen. Suhana erkennt nicht, mit wem sich ihre Freundin da gerade unterhält - oder es versucht - doch nach ihrem Glitzern in den Augen zu beurteilen, kann es sich nur um einen Jungen handeln. Suhana schüttelt ungläubig mit dem Kopf, ihre Freundin schmeißt sich immer an jeden heran. Aber das kümmert sie nicht, ist ja das Leben ihrer Freundin und nicht ihres.


Könnte sie den Jungen sehen, dann würde sie vielleicht nicht so von ihrer Freundin denken - denn wer weiß, wie gut sie dann ihre Freundin verstehen könnte?...


„Was willst du trinken?“, fragt Anju nach einigen Minuten, wie sie sich endlich von den tollen Augen des Jungens trennen kann und nun wieder zu ihrer Freundin sieht. „Trinken? Du redest doch nicht von alkoholischen Getränken?“ Anju muss nun zu lachen beginnen. „Was hast du denn gedacht, dass wir hier Wasser holen wollen?“, fragt sie und lacht beherzt weiter. „Wenn du nicht so viel Alkohol trinken würdest, dann wären deine Kopfschmerzen auch nicht diejenigen, die dich hindern am Morgen klar zu denken...“, meint Suhana und lässt sich nun auf einer der Barhocker nieder. „Hey, Sue... Ich bitte dich, heute ist unser Abschluss... Tue nicht immer so unschuldig, wenn du unschuldig bist, dann können Schweine fliegen!“ Suhana kann nur mit dem Kopf schütteln und sieht zur Seite. Zu gerne würde sie wieder zurück auf die Tanzfläche, doch das kann sie sicher vergessen. Wenn ihre Freundin so weiter macht, muss sie sie am Ende auch noch bei ihrem Hotelzimmer abliefern. „Ach komm schon, Suuuueee...“, zieht Anju ihren Namen nun extra lang, macht einen Schmollmund und sieht Suhana mit großen, treuen Augen an. Erneut fällt Suhana nichts anderes ein, als mit den Augen zu rollen, doch sie sieht ihre Freundin an, die sich nun auch - etwas schwankend - auf den Barhocker neben ihrem nieder lässt. Suhana ergreift Anjus Hände. „Wie wäre es, wenn wir etwas ohne Alkohol für dich bestellen!?“, meint sie dann, versuchend ruhig zu bleiben und lächelt vorsichtig. Anju sieht Suhana nun ernst an. „Nein...“, meint sie dann ernst, setzt sich etwas aufrecht hin und dreht sich dann zur Theke. „Eine Pina Colada bitte...“, richtet sie dann das Wort an einen der Männer hinter der Theke. Suhana sieht nun zu ihrer Freundin, atmet schwer aus und sieht dann zu dem Mann, der nun von ihrer Freundin zu ihr sieht. „Und für Dich?“, fragt er dann lächelnd. „Ich nehme das selbe...“, meint sie dann ausatmend.


Was dies für Konsequenzen hat weiß sie bis her nicht. Hätte sie dies mal nicht getan, so würde sie später vielleicht anders reagieren...


„Verdammt nochmal...“
Verzweifelt sieht Aryan an sich hinunter. Kopfschüttelnd ergreift er hinter sich nach einer Servierte, die dort auf der Theke liegt. „So was passiert auch nur dir...“, meint er dann und sieht zu seinem Freund auf. „Mir... Warum ich? Wenn die hier alle an mir vorbei gehen und mich dabei an rempeln... Dafür kann ich doch nichts!“, empört dieser sich. Aryan sieht wieder hinunter, verdreht die Augen und versucht nun das geruchsstarke Getränk von seinem T-Shirt zu bekommen, dies allerdings gelingt ihm nicht. Aus dem Grund lässt er wutentbrannt die Servierte wieder auf der Theke nieder. Dafür bekommt er einen fragenden und erschrockenen Blick seiner Nachbarin geschenkt - die ihn eben ziemlich aufreizend angelächelt hat. Muss er sie kennen? Er schüttelt schwach mit dem Kopf, was ihr soviel sagt wie, dass alles in Ordnung ist, was aber für ihn heißt, dass es reicht wenn sie ihn kennt. Er will nicht jeden x-beliebigen kennen. Oder jede x-beliebige. Sein Blick geht zurück zu seinem Freund, der ihn nun auch überrascht und erschrocken ansieht. Diese Person möchte er manchmal auch nicht kennen. Sein Freund ist doch echt nicht mehr normal. Nun ja, ihm soll es doch recht sein. Er geht, ohne ein Wort, an diesen zu richten, an ihm vorbei - drückt ihn leicht zur Seite und marschiert dann zur Herrentoilette. Allerdings erweist sich das Ganze nicht als einfach. Zum einem bemerkt er erst, nach einigen gegangen Schritten, dass er immer wieder zu schwanken beginnt. Sein wievieltes Glas Cola-Rot (Cola mit Rotwein) ist das jetzt? Er hat bereits nach dem sechsten oder siebten aufgehört zu zählen. Er ist eigentlich keine Person die auf Alkohol steht - eher im Gegenteil, er verabscheut Menschen, die zu viel trinken.


Und er wird sich mit Sicherheit, in einigen Tagen oder Monaten, selber verabscheuen...


Und zum anderen bekommt er mit jedem weiterem Schritt schlimmere Kopfschmerzen. Vor ihm geht auf einmal eine Tür auf und ein Mann, in seinem Alter kommt mit einem freundlichem Lächeln aus dem Raum dahinter heraus. „Na, auch so dringend...“, lächelt er dann. Obwohl Aryan die Worte gar nicht verstanden hat, sie einfach keinen Sinn ergeben, nickt er benommen. Er tritt einfach in den Raum ein, blinzelt stark. „Fuck...“, flucht er dann und schwangt zum Waschbecken. Er hat die Toilette erwischt - Gott sei Dank. Jedoch blendet das grelle Licht ihn gerade dermaßen, dass er sich schmerzend den Kopf hält. Ein heftiges Hämmern macht sich da oben, in dem Abteil wo er eigentlich recht schlaue Sachen speichert, breit und lässt ihn neben dem Waschbecken die Wand hinunter gleiten. „Alkohol ist keine Droge... Es ist Folter...“, meint er dann zu sich selber, dass in einer so unklaren Aussprache, dass man nicht einmal heraus hört welche Sprache er gerade gesprochen hat. Er reißt sich zusammen, rafft sich wieder auf und hält sich dann mit beiden Händen am Waschbecken fest. Er lässt es lieber sein sich im Spiegel zu betrachten - eh er noch Abscheu auf sich selber beweist. „Nie wieder Alkohol...“, schwört er sich leise. Auch wenn es sein Abschluss ist, sich sinnlos besaufen war echt nicht seine beste Idee. Obwohl, wenn er sich das recht überlegt, es war gar nicht seine Idee, sondern die von seinem Freund. „Und einen neuen Freund muss ich mir auch suchen...“, spricht er dann mit sich selber, er lallt die Wörter allerdings nur lang gezogen.


Das er diese Dinge auch wirklich tut wird er jetzt noch nicht glauben, doch es werden noch einige Dinge geschehen bis er das einsieht...


Erneut steigt ihm der Geruch seines T-Shirts in die Nase. Widerlich! Aus dem Grund versucht er nun angestrengt mit dem Mund ein und aus zu atmen. In seinem Zustand gelingt ihm dies allerdings überhaupt nicht. Es stellt sich als eine größere Herausforderung da, als die, den Weg hier her zu finden. Sein Blick geht nun suchend zu den Seiten, es muss doch hier irgendwo Tücher geben, oder sonstiges um diesen Geruch los zu werden. Am liebsten würde er sich einfach das Oberteil vom Körper reißen, aber das lässt er lieber sein. Er weiß, dass er nicht zu Hause ist. Wenigstens einen Fortschritt an diesem Abend. Er finden einen Handföhn, der an der Wand angefertigt ist. Na, ganz toll, da kann er sich jetzt sicher nicht drunter stellen. Wie dämlich muss das denn aussehen? Doch - seine Erlösung. Er findet Papiertücher, für die Hände. „Ich wusste immer, dass du auf meiner Seite bist... Ich danke dir, Gott...“, spricht er dann und legt den Kopf leicht in den Nacken, als ob er wirklich mit Gott redet. Wie ein Irrer beginnt er nun sein Hemd zu trocknen und auch etwas von dem Gestank weg zu bekommen. Was hat er sich nur dabei gedacht mit seinem Freund her zu kommen?


Die Frage wird ihm sicher bald beantwortet, ob er es als eine Antwort empfindet ist eine andere Sache...


Unter dessen sitzt Suhana immer noch mit ihrer Freundin Anju an der Bar und trinkt ihre bereits dritte Pina Colada. Sie sieht lächelnd zu ihrer Freundin. „Darf ich dir etwas sagen...“, meint sie dann und schluckt einmal schwer. Ihre Freundin sieht etwas verwundert zu ihr hinüber, lächelt allerdings auch - obwohl Suhana nicht weiß ob erneut oder immer noch. Ihre Freundin lächelt immer, sie hat es nicht mit der Redensart von wegen ´Der Ernst des Lebends'. Oder Sonstige. „...Ich finde dieses Zeug echt grauenvoll...“, meint Suhana nun und muss leicht lachen. Ohne das ihre Freundin es will, verzieht sie fragwürdig das Gesicht. „Aber warum trinkst du es dann...?“ Suhana lächelt wieder, nachdem sie eben etwas angewidert das Gesicht verzog und die Hand beschwichtigt dazu in ihre Richtung gedreht hat. „Na, wer sagte denn noch vorhin, dass es unser Abschluss ist, wir alles ausprobieren sollten... In ein paar Tagen müssen wir auf das alles verzichten und unserer Arbeit nachgehen...“, imitiert sie dann ihre Freundin. Dann schüttelt sie den Kopf und lehnt sich etwas weiter hinunter auf dem Hocker, den Ellenbogen über den Tresen gleitend. Einer der Barkipper kommt gerade auf sie zu und Suhana hebt die Hand. „Hey, Süßer... noch eines von diesen Dingern hier...“, meint sie und hebt kurz ihr Glas, in welches noch ein kleiner Schluck von der Pina Colada zu erkennen ist. Aber das nicht mehr lange, denn sie ergreift den Strohalm, nachdem der Barkipper zu nicken beginnt und trinkt den letzten Schluck aus. Schlürft dann noch etwas im Glas und stellt es dann ab. „Du bist echt komisch... Sagst das eine und machst das andere...“, lacht Anju amüsiert, aber leise, auf. Suhana erwidert nichts darauf, winkt nur mit der Hand ab und nimmt den nächsten Trink in die Hand um davon zu trinken. Doch nun kann sie nicht mal mehr einen richtigen Schluck nehmen, da verzieht sie dass Gesicht, leichte Kopfschmerzen machen sich breit und sie steht vom Hocker auf. „Ich werde besser gehen...“, meint sie dann und greift in ihre Rocktasche und holt einen Schlüssel heraus.


Ohne das sie es merkt macht sie sich auf den Weg in die oberen Hotel Räume, nicht nur sie sondern auch andere sind sehr glücklich sich heute ein Zimmer genommen zu haben...


Aryan jedoch ist noch mit seinem T-Shirt beschäftigt, bis hinter ihm die Tür aufgeht. „Ah, da bist du ja endlich und ich suche dich im halben Club...“, ertönt die Stimme seines Freundes. Aryan sieht nicht auf, lässt sich nicht abbringen, weiter zu machen. Zufrieden sieht er in den Spiegel. „Schitt...“, macht er, als er merkt, dass sein Kopf schneller als seine Gedanken war. Er hält sich erneut den Kopf und sieht sein Spiegelbild dann an. „Ach, du sch***...“, flucht er dann flüsternd, kaum verständlich. Er sieht Hundeelend aus. „Karan... Wo sind meine Zimmerschlüssel...“, fragt er dann und sieht sich zu seinem Freund um. Er erschreckt leicht, als er diesen direkt vor sich sieht. Verschwommen scheint er jedoch nun vor seinem Augen zu lächeln zu beginnen. Wie er jetzt gerne die Hand zur Faust ballen würde um diese dann mit seinem Gesicht Bekanntschaft schließen zu lassen. Aber er spürt, dass er nicht mal dazu fähig ist, seine Hand zur Faust zu ballen. Dann muss das bis Morgen warten. „Was weiß ich denn... Sieh in deiner Hosentasche nach...“, meint Karan dann nur, Achselzuckend. „Oh...“, macht Aryan dann und erinnert sich vage daran, dass er den Schlüssel sofort in die Hosentasche gesteckt hat, als er und die anderen die Zimmerschlüssel in die Hand gedrückt bekommen haben. Er nickt nun leicht. „Ich werde jetzt hoch gehen... Ich kann nicht mal mehr klar sehen...“, nuschelt er dann, was sein Freund kaum versteht, bis auf, dass er nach oben will. „Soll ich dich begleiten?“, bietet er dann seine Hilfe an. „Nein... Nein, wirklich nicht... Danke...“, meint er dann und verlässt die Herrentoilette.


Das er einen Grund hat seinen Freund am Morgigen Tag wirklich mit Fäusten zu begrüßen wird er sicher bald schon merken...


Suhana ist bereits zum zweiten Mal mit dem Fahrstuhl hoch und runter gefahren, denn sie hat nicht mal eine Ahnung wo sie überhaupt raus muss. Doch eine männliche Person betritt den Fahrstuhl, bleibt etwas und lallt irgendetwas vor sich hin - dieser jemand muss wohl auch eine menge getrunken haben, doch er verlässt den Fahrstuhl dann auch wieder, nachdem er in seinem Stock angekommen ist. Erneut unten angekommen betritt eine junge Frau, in Suhanas Alter den Fahrstuhl. „Oh, Suhana... Was machst du hier?...“, fragt diese Suhana neugierig. „Ich will in mein Zimmer...“, entgegnet Suhana und hält immer noch schmerzend ihren Kopf. „Und wo ist das?“, fragt die junge Frau wieder. Suhana zuckt nur mit den Schultern. „Zeig mal deinen Schlüssel...“, meint die andere wieder und lässt sich den Schlüssel von Suhana zeigen. „Oh, na dann musst du doch hier aussteigen...“, meint sie wieder und Suhana tut einfach was ihr aufgetragen wird. Sich den Kopf schmerzend haltend versucht sie nun vergebens ihr Zimmer zu finden, als sie recht weit hinten - wie sie schon längst an ihrem Zimmer vorbei ist mit jemandem zusammen prallt, der wiederum gerade versucht seine Zimmertür zu öffnen, was sich wohl nicht als einfach herausstellt.


Überrascht sehen die zwei zum jeweils anderen auf...


Aryan nimmt zuerst gar nichts wahr, das erste auf das sein Blick trifft sind die Lippen der Person die vor ihm steht. Nein, sie steht nicht vor ihm, sie steht direkt an ihm. Womit er spürt, dass es sich bei der Person um eine Frau handeln muss. Um eine Frau mit verdammt tollen Lippen. Sein Blick geht etwas höher, dabei wundert es ihn, dass er zuerst ihre Lippen begutachtet hat. Seit wann ist er so klein? Doch die Augen der Frau vor ihm lassen die folgenden Gedanken vergehen. Wunderschöne grüne Augen sehen ihn an. Sein Blick ist zwar verschleiert, aber diese Frau lässt nun auch noch hinzufügend seinen Verstand erlöschen. Ihr Parfüm zieht ihn in ihren Bann und veranlasst, dass er für Sekunden die Augen schließt. Noch nie hat eine Frau dieses bei ihm bewirkt. Noch nie! Liegt es vielleicht am Alkohol? Zu viel Alkohol könnte ihn auf schlimme Gedanken bringen. Aber er hat nicht das Gefühl, als sei es der Alkohol. Nein, viel mehr hat er das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt und nur die zwei auf dieser Erde sind. Er merkt, dass er so berauscht ist, dass er leicht nach vorne schwankt, kippt - wie man das Ganze auch nennen mag. Er nimmt die Person mit, sodass diese nun an seiner Zimmertür lehnt. Die eine Hand hält noch den Schlüssel im Schlüsselloch fest und die andere ergreift nach dem Türrahmen um zu verhindern, dass er auf sie prallt.


Doch nicht nur Aryan ist benommen, auch Suhana muss versuchen sich zu beherrschen..


„Wunderschön...“, vernimmt Suhana die Stimme des Mannes vor ihr. Eine herrlich dunkle und angenehme Stimme. Ihr Blick mustert den Mann. Er sieht gut aus. Verdammt gut. Seine Augen scheinen nicht von ihrem Gesicht zu weichen, aber auch nicht daran abgeneigt zu sein. Er hat Alkohol getrunken, was sie an dem Duft wahr nimmt der ihr in die Nase steigt. Doch er kommt von seinem T-Shirt. Wie gebannt nimmt sie die Konturen seines Gesichtes in sich auf - um genau zu wissen, dass sie sie wieder vergessen wird, dafür kann sie kaum noch klar denken. Sein Haar ist so herrlich voll, dieses Schwarz. Okey, nun ist sie vollkommen verrückt. Jetzt interessiert sie sich auch schon für das Haar des Mannes vor ihr, dabei versteht sie sich gar nicht und ihre Reaktionen auf ihn auch nicht. Was geschieht hier mit ihr? Sie lehnt an der Zimmertür des Mannes, der sie nun wieder ansieht, nachdem er die Augen geschlossen hatte.


Allerdings geschieht dann etwas, an was weder er noch sie wirklich zu denken vermocht hat...


Aryan kommt Suhana ohne zu zögern näher und legt ohne viel nachzudenken seine Lippen auf ihre. Zuerst weiß er selber nicht was er da tut, doch er spürt Regung ihrerseits - ihrer Lippen. Mit einem 'Klick' lässt Aryans Zimmertür ihn und Suhana in das Zimmer. Die zwei nehmen kaum etwas wahr, nehmen nur sich wahr, die Lippen des anderen die die Lippen des anderen liebkosen und völlig um den Verstand bringen. Rein gar nichts scheint in dem Moment falsch oder richtig zu sein. Jetzt zählt nur noch eines und das sind sie selber. Aryan und Suhana. Er schließt seine Zimmertür, führt sie zum Bett und lässt sich mit ihr hinunter sinken. Ihre Lippen schmecken süßlich und verdammt sexy. Sie passen perfekt zu seinen, sie gleichen sich so herrlich aus. Ungezügelt gehen die beiden weiter, ohne zu wissen, was das alles für Konsequenten haben könnte.


Diese Konsequenten erfährt Suhana zwei Monate später...