Kapitel 14

Die Hochzeit und er Tag danach

„Wo bleibt denn Priya?“, meint ihre Mutter einige Zeit später, da Priya schon längst unten sein soll.
Sanjay ist bereits bei den Kapoors und hat Suhana mit genommen die etwas weiter weg steht um sich das Ganze von hinten an zu hören, die anderen reden eh nur über die Hochzeit. „Ich werde mal nach ihr schauen!“, meint dann plötzlich die Mutter von Sanjay und will gerade aufstehen, doch da stellt sich Sanjay vor sie. „Mama, bleib du sitzen. Ich werde zu ihr gehen, schließlich bin ich derjenige der den Rest seines Lebens mit ihr zusammen ist!“, meint er und drückt seine Mutter zurück ins Sofa. Suhana fällt auf, wie sehr er diesen Satz betont hat - merkwürdig verspannt. „Ähm, Suhana es wäre besser du kommst mit. Ihr seit befreundet, vielleicht bekommen wir sie zu zweit runter!“, meint Sanjay dann an Suhana und deutet ihr erst gar nicht mit einem Nein zu Antworten, was sie gerade wollte. Sie nickt und mit dem Blick gesenkt geht sie an den Elternteilen vorbei und dann mit Sanjay nach oben.

Höflicher Weise klopft Sanjay vor dem Betreten an, wartet auf eine Reaktion hinter der Tür, die er so gleich auch bekommt. „Lasst mich in Frieden, ich will keinen sehen!“, meint Priya verheult und schluchzt bevor sie das Ende ihres Satzes sagt. Sanjay schaut Suhana an. „Sie weint!“, meint er dann überzeugt und kann sich teilweise auch denken aus welchen Gründen. Suhana nickt zustimmend und tritt etwas näher an die Tür. „Priya, ich bin es Suhana. Sanjay ist bei mir, dürfen wir rein?“, fragt sie dann vorsichtig und hat den Türknauf bereits in der Hand. „Oh. Ja, klar!“, meint dann Priya, da sie nicht wusste wer an der Tür steht. Die beiden gehen rein und während Suhana langsam auf Priya zu geht schließt Sanjay die Tür. Suhana erschreckt leicht und bleibt stehen als sie sieht, dass Priya vom Bett aufsteht und zu ihr rennt. Priya läuft ihr genau in die Arme und Suhana legt nach etwas Zögern ihre Hände an ihren Rücken. „Shhh, Priya. Was ist denn los?“, fragt Suhana flüsternd und streicht Priya über den Rücken. Sanjay steht nun neben Suhana und die zwei schauen sich bedrückt an, sie wissen ja gar nicht warum Priya so am Weinen ist. Priya löst sich langsam von Suhana und blickt kurz zu den beiden um anschließend den Blick auf ihre Hände zu richten. „Er liebt mich... Er liebt mich auch!“, meint sie dann und schluchzt ein weiteres Mal auf. Da die zwei nicht antworten schaut Priya zu ihnen, ihnen abwechseln ins Gesicht. „Er liebt mich auch!“, wiederholt sie. „Das wissen wir Priya, das wissen wir!“, meint Sanjay und führt sie langsam zum Bett, wo sie sich zu dritt setzen. „Und nun ist er auch gegangen!“, meint Suhana ruhig und blickt zur Seite. Sie weiß genau, dass Arian Priya sicher nichts davon gesagt hat, dass er geht. „Er ist was?“, fragt Priya dann ungläubig. „Ich dachte er sei mit euch hier her gekommen!“, schluchzt sie dann auf. „Er ist gestern Abend nach Mumbai. Er hat dir nichts davon gesagt, stimmts?“, fragt Suhana sie dann und streicht ihr über ihre Hand. Priya schüttelt nur mit dem Kopf. „So weit ich mich erinnern kann nicht. Warum ist er gegangen?“
„Weil er es nicht ertragen kann dich und mich heiraten zu sehen! Er wollte sich das selbst nicht antun!“, meint Sanjay dann klärend. „Ach und er glaubt, ich möchte das. Es würde mir besser gehen ihn hier zu wissen, ihn in meiner Nähe zu wissen. Was mach ich denn jetzt nur, ich will hier nicht raus! Ich bleib jetzt in meinem Zimmer, soll die Hochzeit doch ohne mich statt finden! Ich werde hier nicht mehr raus gehen!“ Suhana blickt zu Sanjay, beiden huscht ein Lächeln über die Lippen. „Priya, wir hätten da eine Möglichkeit... Wenn du sie hören möchtest!?“, meint Suhana dann. „Ich tue fast alles... Sagt schon...“, verlangt sie dann.

Suhana beginnt ihre Idee nun auch Priya zu erzählen, wie sie sich das Ganze vorgestellt hat. Priya beginnt zu lächeln, unter ihren Tränen, und wirft sich Suhana an den Hals. „Oh, dass ist genial. Aber vorher darf nichts passieren, dass zu Problem führen kann.“, meint sie dann. Die zwei anderen nicken nur und schauen sich an, dann schaut Suhana an Priya entlang und dann in ihr Gesicht. „Allerdings, brauche ich dafür...“, will sie gerade beginnen. „Ich verstehe. Ist ja logisch! Ich will dennoch wissen ob ihr das packt, ich mein ihr wollt das doch auch, oder?“, fragt Priya dann und steht bereits auf um an den Spiegel zu gehen. „Oh, ja mehr als alles andere! Glaub uns Priya, wir wünschen uns nichts sehnlicher als das!“, meint Suhana den Tränen nahe und steht auf. Sanjay stellt sich neben Suhana und blickt kurz zu Priya. „Wirklich, mehr als alles andere auf dieser Welt!“, stimmt er Suhana zu und gibt ihr dann einen Kuss auf die Wange. Priya dreht sich zu den beiden und lächelt. „Wäre Arian doch nur hier...“, beginnt sie dann und dreht sich wieder um, sie will nicht dran denken, dass sie ihn vielleicht nun für immer verloren hat. Sie konnte ihm noch nicht einmal sagen, wie sie fühlt, wie sehr sie seine Liebe doch erwidert!

Die drei überlegen auf was sie alles vorbereitet sein müssen und hoffen das ja nichts schief geht, oder etwas falsches gesagt wird.

Sanjay kommt nach 10 Minuten mit der Braut die Treppe runter. Die Eltern lächeln, als sie die zwei sehen, Sanjay hält sie an den Schultern fest und Priya hat den Kopf auf ihre Füße gerichtet, den Schleier über dem Gesicht. „Priya du siehst wunderschön aus! Wo bleiben nur wieder deine Schwestern?“, meint ihr Vater, der entzückt ist bei dem Anblick seiner Tochter.
„Suhana ist die zwei holen gegangen. Aber Suhana wird nicht mit kommen, sie wird wieder nach Hause fahren, sie möchte nicht dabei sein sagte sie!“
„Nun gut, es ist ihre Entscheidung und auch nicht ihre Hochzeit!“, meint Baldev und blickt das Paar vor sich an. Grinsend kommen nun auch Bindiya und Shena die Treppe runter und schauen zu den zwei die immer noch auf der letzten Stufe stehen.
„Gut das ihr kommt, dann können wir ja endlich los, die Gäste warten sicher schon!“, meint nun Rajesh und fordert somit alle keine Wurzeln zu schlagen. Bindiya hält sich an den zwei vor sich fest. „Wir wissen Bescheid!“, meint sie dann grinsend. Sanjay dreht sich kurz zu ihr und nickt. „Wie geht es...“, will er gerade fragen, doch da schneidet Bindiya ihm das Wort ab. „Ihr geht es so lal la. Aber nun ja sie wird es verkraften!“
„Wollen wir es hoffen...“, meint Sanjay mitleidend und dreht sich dann wieder nach vorn. Bindiya geht einen Schritt zurück und harkt sich bei ihrer Schwester ein. „Ich hoffe es klappt alles, wie die drei es möchten! Ich wünsche es ihnen auf jeden Fall!“, flüstert sie dann und schaut die zwei vor sich an. „Und ich erst, von ganzem Herzen!“, meint Shena eben so leise und schaut auch zu den beiden, die vor ihr gehen.

Im Saal angekommen werden der Bräutigam und die Braut wieder getrennt, während der Bräutigam bereits im Saal hockt und auf seine Zukünftige wartet sitzt die Braut noch in einem Raum um fertig gemacht zu werden. Ihr werden die Hochzeitsarmreifen an gelegt und Priyas Mutter sitzt mit Tränen in den Augen vor ihr. „Mein Kind, ich wünsche dir nur eines für euch zwei und das ist Liebe.“, meint sie und streift ihr die letzten Armreifen über. „Ich werde jetzt wieder gehen, Bindiya und Shena werden dich dann nach unten begleiten!“ Ein nicken zeigt ihr, dass Priya verstanden hat, dann blickt sie zu Bindiya und Shena, lächelt kurz und verlässt den Raum.
„War das knapp, stellt euch nur vor, wenn sie noch einmal...“
„Ja, ja ist ja gut. Nun lasst uns auch gehen. Ich glaub die Gäste werden sonst noch ungeduldig!“, unterbricht Shena ihre kleine Schwester. Die zwei helfen der Braut vom Stuhl und packen sie an ihren Armen, streichen leicht darüber und begleiten die Braut nach draußen. Hinter ihnen laufen nun weitere Mädchen und lächeln vergnügt, die drei gehen gemeinsam die große Treppe hinunter, während Priya immer noch ihr Gesicht unter dem Schleier hat. Mit einem leichten Lächeln geben Bindiya und Shena nun die Braut zu Sanjay, sie lässt sich neben ihm nieder, den Blick weiterhin gesenkt.
Shena und Bindiya treten nun einige Schritte zurück und stellen sich zu ihrem Vater und ihrer Mutter.

Der Bräutigam und die Braut gehen zu zweit um das Feuer. Sieben Runden.
Am Ende stehen sich die zwei gegenüber, nachdem der Priester verkündigt hat, dass sie nun offiziell und für immer vereint sind gibt er die Erlaubnis, den Schleier der Braut zu erheben. Sanjay um fast den Schleier und hebt ihn langsam und vorsichtig hoch, die Braut hebt den Kopf und Sanjay sieht Suhana in die Augen. Lächelnd schauen sich die zwei an, doch um sie herum ist es nun leise geworden. Die Eltern trauen ihren Augen nicht, da steht nicht die Person die sie nun erwartet haben. Anstatt Priya, der Tochter der Familie Kapoor, die dem Bräutigam versprochen wurde steht nun Suhana Sanjay gegenüber. Allerdings sind sie nicht im Stande etwas zu unternehmen, ihnen fehlen die Worte.
Lächelnd verteilt Sanjay die rote Farbe über Suhanas Scheitel und küsst kurz darauf ihre Stirn. Nun kommen beiden die Freudentränen und Suhana schlingt die Arme um ihn. „Wir haben es geschafft.“, flüstert er und schaut Suhana an. „Und egal was die Eltern jetzt sagen, die Hochzeit kann nicht rückgängig gemacht werden!“
„Ich liebe dich, Sanjay“, meint Suhana und spürt Sanjays Daumen an ihren Wangen, denn er wischt ihr die Tränen unter den Augen weg. „Ich weiß und ich liebe dich noch viel mehr!“, lächelt er sie dann an. „Ach, woher willst du das denn wissen?“, fragt sie überrascht. Doch Sanjay kann nicht antworten, die zwei werden grob an den Armen gefasst und nun aus dem Saal geführt. Sanjays und Priyas Eltern haben es nun geschafft die Gäste mit Musik und Getränken zu versorgen um nun mit Sanjay und Suhana reden zu können. Natürlich sind Bindiya und Shena ihnen gefolgt.

„Sagt mal, was habt ihr getan? Und wo ist Priya?“, fängt Baldev mit erhobener Stimme an. Er hat den Griff an dem Arm seines Sohnes verfestigt und lässt ihn anschließend los in dem er ihn leicht von sich wirft. „Priya sitzt bei sich zu Hause und weint sich sehr wahrscheinlich gerade die Augen aus!“, meint Sanjay dann und schaut ob es Suhana gut geht. Nandini lässt nun auch ihren Arm los, hatte den von Suhana nicht so fest gehalten wie Baldev den von Sanjay, ihre Hände waren am Zittern, denn sie wollte dem Mädchen nicht weh tun auch wenn sie nicht weiß was hier gespielt wird.

„Sie weint? Aber wieso?“, fragt nun Rajesh, der sich mit seiner Frau zwischen Baldev und Nandini stellt.  „Das fragt ihr noch? Und ausgerechnet Sie, Herr Kapoor? Sie müssten eigentlich am besten Bescheid wissen, was mit ihrer Tochter los ist!“, meint nun Sanjay, den Ton zwar nicht erhoben aber dennoch mit leichtem Druck. Er schaut nun zu Geeta und sieht wie diese den Kopf senkt, da muss Sanjay ungewollt grinsen. „Sind es nicht meist die Mütter, die immer wissen wie es ihren Kindern geht, wissen was sie fühlen und was ihnen wichtig ist? Sehe ich das richtig oder falsch?“ Sanjay sieht bei seinen Worten zwischen seiner Mutter und der von Priya hin und her. Diese zwei haben die Kopfe gesenkt, nicht weil sie es nicht gemerkt haben, nein aus dem Grund weil sie es nicht sehen durften.
Nun sieht Sanjay wieder mit finsterem Blick zu seinem Vater und dann zu Priyas Vater, die zwei sehen ihn ebenfalls boshaft an. „Mein Sohn, weißt du was du da sagst? Wie redest du mit uns?“, fragt ihn sein Vater und Sanjay schaut nun wieder zu ihm. „Wie ich mit euch rede? Ich möchte euch nur sagen was hier wirklich los ist. Mehr nicht. Glaubt mir ich habe keine schlimmen Absichten!“ Er macht eine kurze Pause um zu überlegen wo er gerade war, dabei schaut er zu Boden. „Ich glaube Mutter und Frau Kapoor durften unsere Gefühle nicht einmal verstehen. Denn sie hatten angst...“, fängt er dann an und hebt den Blick wieder. „...angst vor euch zwei. Ihr würdet sie nicht verstehen. Sie würden euch nicht einmal erzählen können, was sie denken! Vielleicht wollten sie dann auch gar nicht mehr hinsehen, weil ihr ihnen eh nicht zu gehört hättet! Ihr zwei wart so sehr damit beschäftigt eure Freundschaft in eine Verwandtschaft zu verwandeln, dass ihr gar nicht gemerkt habt das ihr damit ganze 4 Herzen brechen würdet. Ja, ganze 4 nicht 2 und auch nicht eins. Ihr wolltet es nicht sehen. Aber meint ihr Herzen hören auf Regeln, auf Regeln die man ihnen vorschreibt? Ja? Da liegt ihr falsch!“ Nun hat er den Ton doch erhoben obwohl er es nicht wollte. Suhana greift in seine Schulter. „Sanjay, bitte las es gut sein. Bitte...“, meint sie, ihre Tränen kann sie nicht zurück halten und so weint sie und alle bekommen dies mit, doch das stört sie nicht sie hat tierische Angst um Sanjay. „Nein Liebling, ich bin noch nicht fertig. Und sobald unsere Eltern nicht verstanden haben werde ich nicht aufgeben für uns 4 zu kämpfen.“, meint er und blickt kurz zu Suhana. Die zwei Väter schauen ungläubig zu den beiden, wie Sanjay mit ihr redet so als sei es selbstverständlich sie 'Liebling' zu nennen.

„Während ihr damit beschäftigt ward unsere Hochzeit zu verkünden, zu organisieren und zu besprechen haben wir 4 unsere Herzen verloren. An Personen die wir von euch aus nie haben dürften. Ich rede hier von Arian, Priya, Suhana und mir! Ihr wisst gar nicht was ihr damit angerichtet habt. Ihr hättet uns nie erlaubt die Person zu heiraten die wir wollten. Sag, Vater nie hättest du geduldet, dass ich Suhana heiraten darf, oder? Warum, hab ich mich fragt. Wahrscheinlich aus dem Grund, weil ihre Familie nicht so angesehen ist wie unsere und sie zu uns kam und uns quasi um Hilfe gebeten hatte. Ja, sie war sicher für dich nur ein Gast, nichts besonderes; jemand der mit meinem Freund zu uns kam, weil beide ihre Eltern verloren hatten. Und sie Herr Kapoor hätten sicher nicht gewollt, das Priya Arian zum Mann nehmen darf. Auch hier hab ich mich gefragt warum, doch die Antwort lag auf der Hand. Er war nichts als ihr Lehrer und dann war er sicher nicht der, den sie sich für ihre Tochter gewünscht haben. Hab ich recht? Er hat seine Eltern verloren, ist sicher einer dieser Draufgänger die das Wort Liebe gar nicht kennen. Ja, ich muss ihnen da recht geben, er hat das Wort Liebe nicht gekannt. Er hat es vergessen, nachdem er seine Eltern verlor, weil ihm diese Schmerzen sehr verletzt haben! Er hat das Wort verabscheut und es nicht mehr hören wollen. Doch als er ihre Tochter das erste mal sah, hat dieses Wort eine neue Bedeutung für ihn genommen. Seit diesem Tag wusste er, dass er das Wort intensiver spürte als jemals zu vor. Und genau aus diesen Grund ist er jetzt gegangen, weil er es nicht ertragen würde Priya mit mir zu sehen.“

Schweigend sehen alle Anwesenden zu Sanjay.
Dieser ist aber noch nicht fertig. „Nicht nur dass Arian verletzt wäre, wenn er uns zusammen sehen würde, nein er würde vor Eifersucht platzen. Er würde sich aus malen, was wir zwei täten wenn wir ungestört wären. Er würde mich umbringen wenn ich ihr nur weh tun würde oder sie verliebt ansehen würde. Ich kenne meinen Freund doch ich glaube Sie kennen ihre Tochter nicht. Wahrscheinlich denken Sie jetzt ihre Tochter empfindet nichts für ihn, oder sehe ich das anders? Aber glauben Sie mir, sie liebt ihn mehr als alles andere. Warum hat sie wohl zu gestimmt, dass wir Suhana als Priya ausgeben? Und warum sie jetzt wohl zu Hause sitzt und weint können sie sich ja nun zusammen reimen.“ Mit schnellem Atem hört Sanjay endlich auf zu reden, er ist froh endlich gesagt zu haben, was gesagt werden muss.

Beiden Müttern stehen die Tränen in den Augen und sie blicken zu Sanjay, die zwei Väter schauen ihn immer noch mit dem selben Blick an wie zu vor. „Ach, da wäre allerdings noch etwas. Wenn ihr glaubt ihr könntet Arian oder Priya dazu bringen, sich gegenseitig nicht mehr zu lieben, dann möchte ich euch diesen Gedanken aus dem Kopf schlagen. Wenn die zwei aufhören sich zu lieben, möchte ich nicht länger Sanjay Talwa heißen! Die zwei haben jetzt zwar eine Entfernung, die von Goa bis nach Mumbai, doch ihre Herzen werden immer zusammen sein. Auch wenn Arian nichts von Priyas Liebe für ihn weiß, wird er nicht aufhören sie zu lieben. Glaubt mir, er will sich selbst auf die Probe stellen, sodass er sie vergisst doch ich kann euch jetzt schon sagen; dass ihm das nicht gelingen wird. Und auch wenn ihr es nicht sehen wollt wird es so sein. Und noch was, uns beiden könnt ihr eben so wenig trennen. Wir sind verheiratet, weil wir uns lieben und es immer werden und nicht weil wir euch eins auswischen möchtet. Wenn ihr nun, nach all dem denkt ich sei euch gegenüber verantwortungslos, selbstsüchtig und nicht fair, dann bitte. Ich halte euch nicht davon ab. Aber ich würde sagen, denkt erst mal darüber nach warum wir das getan haben und dann könnt ihr euer Urteil fällen. Nicht das ihr jetzt sagt ich sei nicht vernünftig und bei klarem Verstand, denn das bin ich. Ich glaube mehr als je zuvor. Ihr wolltet all das, was um euch geschehen ist nicht sehen oder vielleicht habt ihr es gar nicht sehen können, weil ihr nur gerade aus geschaut habt und euch nicht einmal zur Seite gedreht habt um zu sehen wie es den anderen bei eurem Vorhaben geht. Ich von mir aus kann sagen, dass es mir gut geht und da... glaube ich zu mindestens... kann ich auch für meine Frau sprechen. Doch wann es Arian und Priya wieder besser geht, dass kann ich euch nicht sagen. Vielleicht heilen ihre Wunden, doch die der Liebe heilen nicht so schnell und in ihrem Fall vielleicht nie.“ Mit Handbewegungen verdeutlicht er, was er den Anwesenden sagen möchte, dass er fast außer sich vor Wut und Verzweiflung ist sehen wahrscheinlich die Wenigsten. „Komm, Suhana. Drinnen findet unsere Hochzeit statt. Die Gäste wollen uns sicher tanzen sehen!“, meint Sanjay schließlich, beendend, und zieht seine Frau liebevoll hinter sicher her. Die zwei gehen an den Eltern und dann an Bindiya uns Shena vorbei um in das Gebäude zu kommen.

Priyas Schwestern drehen sich nachdem Sanjay und Suhana im Saal sind zu ihren und Sanjays Eltern um. Die Väter drehen sich abwesend nun zur Tür und wissen weder was sie jetzt dazu sagen oder denken sollen.
„Papa, Mama, Herr und Frau Talwa, Sanjay wollte nur...“, will Sehna nun zu erklären beginnen. Die zwei Mädchen haben nun die Blicke der Elternteile auf sich ruhen. „...Egal, Sehna versuche nicht etwas zu entschuldigen oder zu erklären, was wahr ist! Papa, du hast gehört was Sanjay sagte und wenn ihr den Tatsachen nicht ins Auge sehen möchtet dann tut mir das leid. Aber das ist eure Entscheidung!“, unterbricht Bindiya ihre ältere Schwester und greift dann nach ihrem Arm. „Komm.“, meint sie dann noch knapp und zieht sie nun auch mit rein.


*****


Priya sitzt auf ihrem Bett, den Brief von Arian in den Händen und liest sich die Zeilen bestimmt zum x-ten Mal durch. Doch die Tränen rinnen ihr immer wieder aufs Neue über die Wangen. Sie blickt zu dem Blauen Stoff auf ihrem Bett, beginnt zu lächeln und streicht sanft darüber. „Wie sehr ich mir jetzt wünschte, du wärst hier!“, meint sie flüsternd. Dann blickt sie in den Spiegel an ihrem Kleiderschrank und wieder zurück zum Sari. Lächelnd wischt sie sich die Tränen unter den Augen weg und steht dann auf. Den Sari in den Händen geht sie ins Bad um ihn sich dort um zu binden. Wieder hinaus getreten stellt sie sich vor ihren Spiegel und betrachtet sich erst einmal ausgiebig. Der Sari passt ihr wie angegossen, umspielt ihre Hüften sanft und lässt ihr dunkles Haar, dass ihr die Schultern hinunter fällt, glänzen. Sie lächelt ihr Spiegelbild an und dreht sich vorsichtig zur Rechten und dann zur Linken Seite. „Könntest du mich darin nur sehen...“, redet sie wieder leise in ihr Zimmer hinein und lässt die Stimme dann verstummen. Ihr steigt Arians Duft in die Nase, der sicher von dem Sari kommt und stellt sich vor er würde jetzt hier bei ihr sein.

Er würde ihr sicher sagen, wie schön sie in dem Sari aussieht und dann ihren Arm ergreifen und sie zu sich ziehen. Leicht würde er mit ihr zu tanzen beginnen und sie dann aus seinen Armen drehen um sie anschließend wieder mit einer Drehung zu sich holen. Er würde ihr süße Worte seiner Liebe ins Ohr flüstern und ihr sanft Küsse auf die Wange tupfen. Sie würde ihre Arme um seinen Hals schlingen und ihm sagen, dass sie sich nichts anderes wünscht, als ihn für immer bei sich zu haben und ihm sagen wie sehr sie seine Liebe erwidert.

Doch so ist es nicht und ist nun auch in unerreichbare Ferne gerückt, auch wenn sie nicht verheiratet ist ist Arian dennoch nach Mumbai gegangen. Und ob er zurück kommt ist eine Frage die sie nicht beantwortet bekommt und der, der ihr diese Frage beantworten könnte ist nun nicht mehr da. Sie geht nach unten in die Küche um sich ein Glas Wasser zu holen, sieht sich etwas im Haus um und spürt eine leichte Leere in sich aufsteigen. Nicht die des Hauses, weil niemand da ist, sondern die Leere in ihrem Herzen. Die, die einem sagt, dass man nun allein ist. Nichts wird diese Leere füllen können, außer die Liebe eines Mannes der nun Meilen von ihr entfernt ist.


*****


Arian kommt wiederum gerade in seiner Wohnung an, die er nun bewohnt und schließt die Eingangstür hinter sich. Er lässt den Schlüssel auf der Anrichte neben der Tür fallen und schaut sich erst einmal um. Zuerst sieht er ein wunderschön eingerichtetes Wohnzimmer mit Fernseher und alles drum und dran. Er geht anschließend in die Küche die direkt am Wohnzimmer angrenzt und öffnet die Kühlschranktür. Darin findet er nichts außer einer Flasche Wasser, aber was hat er auch erwartet? - einen gefüllten auf zu finden? Er nimmt sich die Wasserflasche heraus und nimmt sich, nach öffnen, erst einmal einen kräftigen Schluck daraus. Dann blickt er sich um und geht dann auf das Schlafzimmer zu welches an der anderen Seite des Wohnzimmers zu finden ist. Dieses ist groß mit einem Bett, das in der Mitte des Raumes steht, einem Kleiderschrank, einen Schreibtisch und sonstiges was ein Schlafzimmer braucht. Allerdings interessieren Arian diese Sachen reichlich wenig, er ist erschöpft von der langen Fahrt in der er nicht ein Auge zu bekam und will nun nur noch schlafen. Er schmeißt seine Tasche vor den Kleiderschrank und mit wenigen Utensilien geht er ins Badezimmer. Dieses liegt genau neben dem Schlafzimmer und enthält eine Dusche, eine Toilette, ein Waschbecken, eine Ablagefläche und Handtuchhalter. Arian wirft sich nur etwas Wasser ins Gesicht, putzt sich die Zähne und geht anschließend wieder ins Zimmer zurück dort legt er sich aufs Bett und schließt die Augen.

Er spürt eine weiche Hand über seinen Augen und der angenehme Duft von Priya (der von Vanille und Kokosnuss) steigt ihm in die Nase. Leicht beginnt er zu lächeln und ergreift ihre Hand um die seine mit ihrer zu vereinen. Sie löst sich aus seinem Griff und streicht ihm nun die Wange entlang, dabei hat er seine Augen immer noch geschlossen, er geniest ihre Nähe, die er mit geschlossenen Augen so intensiv spürt. Sie beugt sich nun vorsichtig zu ihm, pustet ihm über seine geschlossenen Augen und geht dann mit der Hand über seine Augen. Er will gerade ihre Hand ergreifen um sie daran zu hindern, reißt dabei die Augen auf und setzt sich aufrecht hin.

Doch anstatt Priya sieht er einen leeren Raum, der außer ihm und die Möbel nichts weiteres enthält. „Du Dummkopf... Jetzt hat sie dich bis hier hin verfolgt!“, flüstert er, legt sich zurück ins Bett und schließt erneut die Augen.


Als Arian die Augen wieder öffnet ist es bereits Morgen und Zeit sich fertig zu machen. Sein erster Tag im Filmgeschäft steht kurz bevor, als ihm dieses wieder in den Sinn kommt glaub er es kaum. Er hat es tatsächlich geschafft, dass was er sich so sehnlichst gewünscht hat - doch jetzt will er etwas ganz anderes. Seine alten Freunde würden ihn auslachen, wenn er ihnen davon erzählen würde, sie würden ihn für den falschen Arian halten. Ja, so fühlt er sich auch, weil alles andere eben so falsch ist. Nach dem er die Tür, der Wohnung, zu gemacht hat läuft er die paar Meter zu Fuß, nun ja wenig ist unter trieben. Ganze 3 Kilometer ist er zu Fuß bis zum Filmstudio gelaufen, doch das ist ihm gar nicht aufgefallen.

Im Filmstudio angekommen wird er auch gleich von jemandem angesprochen, der gerade vorbei kommt. „Ähm, was suchen Sie hier? Ach, sind sie einer dieser Neulinge die heute ankommen sollen?“, fragt ihn ein etwa 1,80 Meter, freundlich scheinender, Herr im alter von vielleicht 50 Jahren. „Ja, Arian Mukherjee! Mr. Talwa und Mrs. Johar werden verspätet erscheinen, diese sind noch in Goa!“ Arian blickt den Herren kurz freundlich an und wendet sich dann ab, in dem er gerade aus schaut zu dem Tun der anderen in einem Raum den er von seinem Standort gut beobachten kann. „Okay, Mister Mukherjee wir können Sie gleich gebrauchen. Kommen sie bitte gleich mit!“ Arian nickt etwas abwesend und folgt dem Herren, der in eine andere Richtung geht und Arian sich so von dem Tun vor sich abwenden muss.


*****


„Priya Kapoor...“, ruft ihr Vater vor der Tür und klopft einmal fest an ihre Zimmertür. Priya schreckt von der Fensterbank auf und macht etwas ängstlich die Tür auf. Während sie ihrem Vater hinterher schaut, der in Begleitung von seiner Frau ihr Zimmer betritt, schließt sie die Tür wieder. Mit großen, neugierigen und zu gleich ängstlichen Augen blickt sie zaghaft zu ihrem Vater auf, der nun ein leichtes Funkeln aus seinen Augen zu sprühen versucht. Ihre Mutter steht neben ihm, den Blick zwischen Priya und dem Boden gerichtet und hört nun zu wie Rajesh zu reden beginnt. „Junge Dame... Ich frag mich was dir in den Sinn kommt, so etwas hinter meinem Rücken zu tun!“, fängt er dann mit ernster Stimme an. „Papa, bitte lass es dir erklären!“, versucht sie nun eher flüsternd zu erklären. „Nein, mein Kind. Du wirst jetzt erst mal mir zu hören. Keiner, wirklich keiner hat dich zu dieser Hochzeit gezwungen. Du wurdest sogar noch gefragt, ob du es wirklich möchtest!“
„Papa, bitte...“, meint sie mit erstickter Stimme, sie möchte nicht mehr lange so weiter machen. „Nein, ich sagte du sollst jetzt mir zu hören, ich rede zuerst danach kannst du sagen was du zu sagen hast!“ Er macht eine Pause, schaut seine Tochter dabei an, wird von mal zu Mal von seinem Zorn auf Arian gestärkt. „Wenn du meinst, die Rede von Sanjay wird mich umstimmen, liegst du und auch deine 3 lieben Freunde falsch! Ja, Menschen können sich verändern wenn sie anfangen zu lieben, aber so sehr, dass sie sich den Entscheidungen ihren Eltern widersetzen? Nein, mein Kind nicht mit uns!“ Sein Zorn ist im halben Haus zu hören, bereits Shena und Bindiya haben sich vor der Zimmertür von Priya aufgestellt und hören von dort zu. Priyas Mutter will gerade etwas sagen, was Priya bemerkt aber ihr Vater nicht, denn dieser fällt ihr, ohne das sie beginnt, ins Wort. „Auch ich und deine Mutter haben ohne Liebe geheiratet, die Liebe kam mit der Zeit, mein Kind. So wäre es bei dir auch gewesen! Nie hätte ich gedacht, dass du so handelst...“, schreit er nun seinen ganzen Zorn heraus.

Doch nun wird es auch Priya zu viel und sie schaut wutentbrannt, die Tränen in den Augen, hinauf zu ihrem Vater. „So Papa, jetzt hörst du mir mal zu! Ich habe der Hochzeit nicht wirklich zu gestimmt und hättest du zu gehört, was du sicher getan hast, hättest du das mit bekommen. Ich war mir damals meiner Gefühle nur nicht sicher. Hätte ich da gewusst, dass ich ihn liebe, hätte ich alles in meiner Macht stehende getan um diese Heirat zu verhindern. Sogar Suhana wollte mir erklären, dass er meine Liebe erwidert, doch dazu kam es nicht; denn ich habe deinetwegen... versteht sich... von diesem Thema abgelenkt.“, erklärt sie nun, die Tränen bereits den Wangen hinunter rinnend.

Plötzlich bekommt Priya mit, dass ihr Vater die Hand erhebt und zum Schlag ausholt. Ihre Worte haben ihn offensichtlich sehr getroffen, obwohl ihr nicht klar ist was sie genau sagte, dennoch bleibt sie regungslos stehen. Nun schaltet ihre Mutter schneller, als beide anderen im Raum, sie stellt sich vor Priya und beginnt zu reden. „Wenn du sie schlägst oder nur daran dachtest, schlägst und verletzt du nicht nur sie, sondern auch mich und dich!“, beginnt sie nun zu reden, blickt ihren Mann drohend an. Doch dieser lässt sich wenig sagen. „Du glaubst doch nicht wirklich ich dulde die Liebe zwischen meiner wohlerzogenen Tochter und diesem... diesem...“ Er sucht nach den richtigen Worten, die ihm nicht einfallen.
„Was? Sag es ruhig, Papa! Diesem Nichtsnutz, diesem Einfaltspinsel? Stimmts, das wolltest du doch jetzt sicher sagen, oder? Was er wohl wagt. Sich in meine Tochter zu verlieben, was sie wagt; sich in ihn zu verlieben! Stimmt es... Ja und wie es stimmt.“, erhebt nun Priya ihre Stimme, tritt hinter ihrer Mutter hervor und geht auf ihren Vater zu der immer einen Schritt zurück macht sobald sie einen nach vorn tut. „Du glaubst doch wohl nicht, dass du einen Menschen beurteilen kannst bevor du je mit ihm ein Wort gewechselt hast außer vielleicht ein 'Namaste'!? Ich glaub du hast einfach keine Ahnung, was ich dir hier erklären will. Etwas ganz einfaches und zwar, dass ich diesen Nichtsnutz liebe. Ja, sogar mehr als mein eigenes Leben. Ich würde jetzt und hier für ihn sterben!“, meint sie dann und sinkt zu Boden, die Tränen rinnen ihr nur so die Wangen entlang und sie schluchzt bitterlich auf. Ihrer Mutter zerreißt es das Herz ihre Tochter so zu sehen und ihr nicht helfen zu können und auch ihrem Vater sieht man es an; dass er ihr aufhelfen wollte sobald sie zu Boden sackte. Doch er lässt es sich nicht anmerken, so geht er einfach an seiner Tochter und seiner Frau vorbei und verlässt das Zimmer.
Er bleibt in der Tür stehen, denn Shena und Bindiya stehen nun davor und ihnen kullern ebenfalls einige Tränen die Wangen hinunter. Auch an ihnen geht er vorbei und nach unten ins Wohnzimmer, wo er sich in seinen Sessel setzt und den Hörer, des Telefons, in die Hand nimmt und eine Nummer wählt.


*****


„Sanjay. Komm herunter und nimm deine... Frau... gleich mit!“, ruft Baldev nach seinem Sohn, steht im Flur und an seiner rechten Seite seine Frau. Den Satz bekommt er nicht ganz heraus, bei dem Wort 'Frau' stockt er unbegreiflich warum, hatte er je etwas gegen Suhana?
Hand in Hand kommen die zwei hinunter, Sanjay den Blick auf seinen Vater gerichtet, Suhana den ihren auf den Boden. Baldev und Nandini schauen sich die zwei genau an, wie sie, auch wenn Suhana etwas Scheu zeigt, dennoch stolz auf ihr Getanes nun die Treppen hinunter kommen und dann vor ihnen stehen bleiben. „Ihr glaubt also, du hättest uns mit deinen Worten am gestrigen Abend überzeugen können von all dem? Von dir und Suhana? Davon, dass wir es dulden könnten?“, fängt Baldev dann mit erhobener Stimme an. „Papa, nun lass es mich dir erklären. Ihr wolltet uns ja nicht zu hören. Ihr habt euch geweigert zu hören was wir zu sagen haben. Dass wir diese Hochzeit nicht wollten. Nicht einmal unsere Herzen habt ihr brechen hören, als wir neben euch saßen und ihr meine und Priyas Hochzeit verkündet habt!“ Baldev stoppt an dieser Stelle seinen Sohn. „Sanjay, ich möchte zuerst reden, so lass mich auch reden!“, verkündigt er. Er schaut erneut zwischen den beiden hin und her und dann wieder zu seinem Sohn.
„Ich weiß nicht warum Menschen so dumm sein können...“, fängt er dann an und senkt den Kopf. Unbegreiflich für Sanjay und Suhana hebt er nach etwas Warten wieder den Kopf und sie glauben in seinen Augen eine Träne auf blitzen zu sehen und sie täuschen sich nicht. „Dumm genug, eure Gefühle zu übersehen. Ja, mein Sohn du hattest recht, mit dem was du sagtest, und vor allem dem was ich über Suhana denke...“ Er stoppt kurz um auf zu atmen, doch er hört wie Suhana zu schluchzen beginnt, sie hat angst, dass er immer noch so denkt. Sanjay legt nun seinen Arm um sie und drückt sie etwas zu sich, hebt leicht ihren Kopf und neigt ihn zu sich, er schüttelt leicht den Kopf und wischt ihr sachte die Tränen weg.
„Verzeih, mein Kind... Ich sollte meine Aussage mit anderen Worten ausdrücken: Ich glaubte so zu denken! Ich hab nach deiner kleinen Rede, Sanjay, an mir selbst gezweifelt. Wie konnte ich dir den Glauben schenken ich halte nichts von Suhana? Ja, sie kam hier her, weil sie kein zu Hause mehr hatte und ihre Eltern sie verlassen hatten. Doch sollte ich sie deswegen gleich falsch beurteilen? Nein, genau! Ich tat es dennoch, wie ich zu geben muss. Ich sah sie nicht als Schwiegertochter, nicht einen Augenblick, nicht eine Sekunde, keinen einzigen Moment...“ Sanjay kennt seinen Vater, er macht es immer so; erst Sonnenschein und anschließend das Donnerwetter und genau auf das wartet er jetzt; eben so wie Suhana die sich kaum auf ihren Beinen halten kann und sich so an Sanjay vergeblich festhält.
„...Bis zum gestrigen Tag. Ich habe gesehen wie aufrichtig sie dich liebt, obwohl ich gedacht habe sie liebt Arian. Ich hab mich wohl getäuscht und bereue dieses nun zu tiefst. Ich weiß nicht wie ich euch erklären kann, dass ich eurer Verhalte zwar nicht in Ordnung fand es allerdings verstehe. Selbst ich hätte so gehandelt. Ich will nur eines von euch und das ist, dass ihr mir verzeiht. Verzeiht mir meine Blindheit!“, meint Baldev nun und legt seine Hände flach aneinander. Sanjay und Suhana schauen ungläubig zu ihm und Sanjays Mutter auf, die sie beide mit Tränen in den Augen anschauen und um Verzeihung bitten. Vor lauter Freude sackt Suhana nun auf den Boden und hält sich an Sanjays Bein fest, dieser blickt seine Eltern dankend und den Tränen nahe an und flüstert ein leises „Ich danke euch!“ bevor er sich dann zu Suhana hinunter kniet. „Hast du gehört, mein Schatz... Hast du es gehört!?“, fragt er lächelnd während ihm eine Träne die Wange entlang rollt und auf Suhanas Handfläche fällt da sie ihm ihre Hand auf seine legte um sich fest zu halten. Nickend steht sie mit seiner Hilfe wieder auf und wendet sich dann seinen Eltern zu. Diese legen ihr ihre Hände auf die Stirn als Zeichen des Segens und dass sie Suhana als ihre Schwiegertochter akzeptieren. „Danke...“, flüstert Suhana nur und senkt den Kopf vor ihren, ab diesen Augenblick, Schwiegereltern. Sie geht anschließend erneut in die Knie, aber nun um den Eltern ihre Ehre zu erweisen. Baldev ergreift allerdings ihre Schultern. „Kind...“, haucht er dann und zieht sie hinauf, eh er sie in seine Arme schließt.

Plötzlich geht im Wohnzimmer das Telefon, Baldev schaut in Richtung Wohnzimmer und dann zurück zu den dreien neben und vor ihm. „Entschuldigt mich bitte...“, meint er knapp und geht ins Wohnzimmer, dort setzt er sich in seinen Sessel und nimmt das Gespräch an.