Ajit und Zooni

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Die Geschichte von Ajit und Zooni ist für euch schon zu ende? Zu ende? Diese Geschichte kann gar kein Ende haben. Ihr werdet sehen warum. Wenn ihr glaubt, dass die Geschichte schon gut endete, dann wartet dieses Ende ab...

Die KurzGeschichte

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In einem kleinem Restaurant sitze ich ihm gegenüber. Wem ist euch hoffentlich klar. Genau, Ajit. Dem Sohn meines zukünftigem Chefs. Ich weiß gar nicht was ich hier tue, aber ich bin dennoch froh hier zu sein - hier mit ihm. Sein Blick liegt auf mir, nachdem er uns etwas zu trinken bestellt.

„Wir müssen doch anstoßen. Auf ein neues Mitglied.“
„Hör auf. Wir kennen uns kaum!“
„Wieso? Wir haben heute Nachmittag erst mit einander geredet!“
„Ja und? Dennoch. Bis dahin hattest du noch eine Freundin!“
„Verlobte.“
„Noch schlimmer.“
„Ich hab dir gesagt, es ist kompliziert.“
„Das merke ich. Ajit, ich möchte nicht schon vor meinem ersten Tag als was weiß ich nicht wer da stehen.“
„Wirst du nicht!“

Ich sehe ihn skeptisch an. Er erwidert meinen Blick mit einem Lächeln. Außerdem sieht er mich zuversichtlich an, aber ich will dennoch nicht, dass das hier aussieht, als sei das hier eine Art Date. Ist es das nicht? Oder eher, ist es das? „Ganz ruhig Zooni, werde nicht verrückt.“ Ich bin es schon, das weiß ich.

„Willst du es hören?“
„Was denn?“
„Na, was ich dir vorhin erzählen wollte. Das mit Karishma?“
„Wenn es dich nicht belastet.“
„Nein, nicht wirklich. Ich wüsste nicht, ob es das sollte.“
„Dann erzähl.“
„Also gut. Ich und Karisma kamen vor zwei Jahren zusammen...“
„Du willst mir aber jetzt nicht euren ganzen Beziehungsverlauf erklären oder?“
„Ich werde mich kurz halten, versprochen.“
„Sehr nett.“

Etwas mulmig ist mir schon zu Mute. Aber ich halte mich zurück, sage ihm das nicht und höre ihm nun weiter zu.
„Es war Liebe auf den ersten Blick. Klingt romantisch oder für einige kitschig. Aber nun ja, so war es eben. Gegen Liebe kann man nichts machen. Nach einem Jahr stand für uns schon fest, dass wir heiraten wollen. Jedoch kamen damit die ersten Probleme. Sie wollte, dass wir zusammen ziehen, wollte das wir alles schon planen. Das wiederum ging mir etwas zu schnell. Und das hab ich ihr auch gesagt. Sie hat versucht sich in diesen Sachen etwas zurück zu schrauben. Sie hat es auch geschafft. Aber dann fing ihre Eifersuchtsmasche an. Die nicht nötig war. Irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten. Und da kamen wir heute zu dem Entschluss, dass wir unsere Beziehung lieber beenden sollten.“

„Sie auch?“, frage ich nach Sekunden des Schweigens etwas ungläubig. Ajit nickt zur Antwort. „Liebst du sie noch?“
„Klar. So schnell geht das auch nicht.“
„Ich frag ja nur.“
„Warum, erhoffst du dir bei mir Chancen zu haben?“, will er grinsend wissen. „Ha, ha, ha...“, schüttle ich fassungslos mit dem Kopf. Ich denke mir meine wahre Antwort...

Ich gebe zu, dass Ajit alles andere als schlecht aus sieht. Es wäre gelogen, wenn ich was anderes sagen würde. Und ja, ich finde ihn toll und habe Gefühle für ihn. Aber sicher keine Gefühle die über das Schwärmen hinaus gehen. Ich kannte ihn bis heute ja noch gar nicht so richtig. Außerdem will ich mir nichts erhoffen, wenn ich weiß, dass ich enttäuscht werde.

„An was denkst du?“, holt Ajit mich aus meinen Gedanken. „An Montag!“
„An Montag? Was ist da?“
„Mein erster Arbeitstag, schon vergessen?“
„Sorry, für Sekunden hatte ich es vergessen, ja!“
„Jetzt weiß ich ja, wie du mir zu hörst!“
„Vergib mir bitte. Kommt nie wieder vor.“
„Nie wieder? Versprochen?“
„Versprochen!“ Ich sehe ihm direkt in die Augen, muss aber kurz darauf zu lachen beginnen. Er erwidert das Lachen.


Ein halbes Jahr später
Ich bin gut in meine Arbeit hinein 'geschlüpft' - will ich es mal so nennen. Abhinav Mehra ist von meiner Arbeit begeistert. Und in den meisten Projekten arbeite ich mit Ajit zusammen. Wir verstehen uns wirklich sehr gut. Wir sind so etwas wie Freunde geworden. Ajit hat noch Kontakt zu Karishma. Und sie werden den auch wohl nie gänzlich abbrechen.

„Und wie war es gestern, mit Karishma?“
„Es war witzig. Sie hatte ihre Freundinnen dabei.“
„Ajit unter drei Frauen?“
„Nein, ich hatte meine Kumpels dabei!“
„Uhhh... Ein Date zu Sechst?“
„So etwas in der Art. Bist du etwa eifersüchtig?!“
„Ich? Zooni Bakshi...
- „Zooni Bakshi ist nie eifersüchtig!“ Ajit hat meine Worte mit gesprochen - ich scheine sie öfters zu sagen.

Ajit lacht herzhaft auf. „Komm schon. Gib zu, dass du mich toll findest!“
„Ja, das tue ich.“
„Ich wusste es.“
„Aber nur als guten Freund.“
„Erzähl doch keinen Müll.“ Das tue ich wirklich. Denn ich weiß, seit den letzten drei/vier Monaten, dass ich Ajit liebe. Das weiß er aber nicht. Und ich gedenke auch nicht es ihm zu sagen. Er scheint ja immer noch an Karishma zu hängen.

„Lass uns lieber arbeiten.“
„Ich will nicht arbeiten.“
„Warum nicht?“
„Ich finde unser Gespräch viel interessanter!“
„Erzähl mir was anderes. Nun hilf mir mal, ja... denn...“
„Denn was?“
„Vergiss es, ich hab es allein hin bekommen.“
„Ich wusste das du das schaffst, daher hab ich nicht geholfen.“
„Ja, komm ist klar...“, winke ich ab und will das Büro verlassen. Da allerdings geht vor mir die Tür auf. Ich schrecke leicht zurück. „Wie weit sind den die Herrschaften?...“

Abhinav Mehre hat das Zimmer betreten. „Wir sind sehr weit gekommen. Wollen Sie sich die Ideen mal durchlesen? Ich wollte sie Ihnen eh gerade bringen!“
„Ja, okay, gerne. Habt ihr denn schon angefangen, daran zu arbeiten?“

Darauf kann ich jedoch nicht antworten, weil es Ajit für mich tut. „Ja, haben wir. Okay, ich gebe zu Zooni hat das meiste getan. Aber immerhin...“
„Du hast ihr also deine ach so hilfreiche Gesellschaft geleistet!?“ Sein Vater geht an mir vorbei, grinst seinen Sohn an und geht an den Tisch der an der Wand steht und darauf wartet, das das Werk das darauf platziert ist von ihm bewundert wird. Und das wird es auch. „Fabelhaft...“
„Ja, oder?“, grinst Ajit. „Ich rede von Zoonis Arbeit. Du scheinst ja wenig damit zu tun zu haben!“
„Hey...“, protestiert Ajit nun.

Ich kann da daraufhin nur zu Lachen beginnen. „Was ist denn daran so witzig?“, will Ajit sofort wissen.
„Nichts...“
„Ihr zwei seit mir welche. Macht lieber eure Arbeit anstatt herum zu flirten!“
„Wenn hier jemand flirten, dann Ihr Sohn. Ich bin unschuldig!“
„Das sagt sie immer.“
„Und ich glaube ihr!“ Fies grinsend sehe ich zu Ajit herüber, eh sich sein Vater an der Tür noch einmal zu uns umdreht.

„Außerdem hattest du recht, Sohnemann. Ihr Lächeln ist echt wunderschön!“ Nun sehe ich mit großen Augen zu Ajt. Sein Vater jedoch hat die Tür hinter mir zu gezogen. Ajit straft nun nicht mehr seinen Vater sondern die Tür mit einem finsterem Blick. „Er erzählt Schwachsinn. Das hab ich nie gesagt.“

„Muss sich der liebe Ajit nun auch noch raus reden?“, will ich nun wissen. Ich gehe wieder auf ihn zu, da ich ja nicht mehr weg muss. Ajits Vater hat die Papiere ja gleich mit genommen.

„Ich muss mich nicht raus reden. Keine Ahnung was das von meine Vater sollte. Ich hab das nie gesagt!“
„Ist ja gut. Warum kannst du nicht einfach zu deinem Wort stehen?“
„Und warum kannst du nicht einfach zu deinen Gefühlen stehen?“
„Welche Gefühle?“
„Na, die, die mich mögen.“
„Ich hab nirgends Gefühle die dich mögen.“
„Ach? Und dann bist du mit mir befreundet. Du bist komisch.“
„Hättest du mich aussprechen lassen, dann hättest du mehr erfahren.“
„Dann rede.“
„Ne, jetzt will ich auch nicht mehr.“

Ajit und ich arbeiten weiter an unserem Projekt. Bis zum späten Abend. Okay, was heißt späten Abend? Die meisten sind schon gegangen, wir sind die letzten. Erst vor einigen Minuten war sein Vater hier und hat uns gebeten, dann unten abzuschließen wenn wir raus gehen.

„Lust noch was essen zu gehen?“
„Nein...“
„Was trinken zu gehen?“
„Nein.“
„Lust auf Kino?“
„Nein!“
„Lust auf mich?“
„Bitte...?“

Etwas erschrocken sehe ich zu Ajit herüber. „Sag mal, bist du von allen guten geistern verlassen?“
„Ja, abends schwindet immer mein Menschenverstand und ich werde zum wilden Tier.“
„Lass die Späße!“
„Das war kein Spaß.“
„Ich sehe aber nichts von einem wilden Tier...“
„Noch kann ich mich zurück halten!“
„Schade...“

Nun ist es Ajit der mich überrascht mustert. „Na, was war das denn?“
„Nichts.“
„Ach komm schon Zooni. Ein Essen wird nicht schaden!“
„Dir nicht, mir schon!“
„Warum?“
„Warum wohl...“

Wir stehen unten an der Tür, Ajit hat gerade abgeschlossen und wir wollen eigentlich beide nach Hause. Die Betonung liegt auf 'eigentlich'. „Sag nicht...?“
„Was?“
„Ich meine... Zonni, nun komm schon. Bitte, ein Essen. Das haben wir doch schon öfters gehabt!“
„Ja aber ich will einfach nicht. Ich bin müde und will nach Hause.“
„Darf ich mit?“
„Was erhoffst du dir?“ Ein Grinsen seinerseits sagt alles und ich wende mich ab. Doch Ajit lässt mich nicht so schnell gehen, er ergreift mein Handgelenk und zieht mich zurück.

„Sag mir was du vorhin sagen wolltest?“
„Wann?“
„Als du begonnen hast, dass du keine Gefühle hast die mich mögen und ich dich unterbrochen hab!“
„Warum sollte ich dir das sagen?“
„Weil ich dich darum bitte?“
„Ich werde es dir nicht sagen.“
„Und wenn ich dir sage, dass ich die Gefühle erwidere?“
„Tust du nicht. Du liebst doch noch...“ Weiter komme ich nicht, da hat er mir seine Lippen auf meine gelegt.

„...Dich!“, beendet er meinen Satz, den ich mit einem anderen Namen enden lassen wollte. „Aber, was ist mit...?“
„Mit?“, lächelt Ajit mich an. Ich kann den Namen nicht sagen, brauch es auch nicht, denn seine Geste, seine Worte und sein Blick in dem Moment sagen mir alles. „Das heißt du liebst mich?“
„Ja!“
„Wie lange schon?“
„Kann ich nicht sagen... Ist doch auch egal. Wie sieht es jetzt aus mit einem Essen?“
„Ich denke, dass lässt sich einrichten.“
„Hexe!“
„Ich bin unschuldig.“
„Gar nicht...“
„Ich liebe dich, Ajit...“ Seine Lippen berühren erneut meine. „Das macht es nicht wieder gut. Und nun komm. Ich hab Hunger!...“

Ende