Aya Oda
Übersetzt von Stefan Hofmeister
Vier Kurzgeschichten über Liebe, Verlust und die Kraft damit zu leben und/oder weiterzuleben. Was macht man, wenn man jemanden verliert? Wie fühlt man sich? Wie lange darf man trauern? Was, wenn man jemanden liebt aber die Liebe nicht erwidert wird? Oder was ist, wenn man jemanden nur für sein Hobby liebt? All das wird thematisiert - und man begleitet vier Mädchen durch ihre schwere Zeiten.
Die Zeichnungen sind gelungen. Ich finde sie jetzt nicht mega ansprechend. Aber sie sind gut.
Sie wirken auf einen und strahlen ihre eigene Persönlichkeit aus. Zeigen durchaus was sie ausdrücken wollen und sprechen einen an. Sie sind nicht übermäßig gelungen, aber halt doch
ansprechend.
Was mir fehlte war das gefühlvolle Zeichnen, dass die Charaktere einen ansprangen und lebendig wirkten. Sicher, es kann an den (düsteren) Geschichten selbst gelegen haben, aber irgendwie fehlte
mir dieser Touch den sie im anderen (Liebessturm) hatten.
Ich hab aber selber keine Ahnung vom richtigen Zeichnen. Ich kann ja nur sagen, was ich empfinde beim Lesen und Schauen. Nicht, dass jetzt jemand irgendwie besserwisserisch daher kommt und sagt
„Mach’s besser!“ Kann ich nicht. Ich kann ja auch nur sagen wie etwas auf mich wirkt. - Das mal so am Rande!
Mit dir bis ans Ende der Welt
Natsume finde ich eigentlich ganz süß und interessant. Sie ist in sich gekehrt, traurig und fast etwas besser schlossen. Aber ganz ehrlich, wenn jemand stirbt den man gern hat
dann kann ich das verstehen. Ich muss sagen, ihre Gefühle kamen gut rüber, auch wenn ich nicht immer direkt wusste in welcher Phase sie sich befand.
Ihr Gegenpart, nenne ich es mal so, ist Setsu. Auch er ist eher ein ruhiger, in sich gekehrt und fast schon kalter Mensch. Mir wae er leider nicht wirklich sympathisch, ich kam
nicht richtig mit ihm zurecht. Er war einfach weder mein Typ noch fand ich interessant, dass er so kalt und leblos fast erschien.
Wiederum Ryota, ein weiterer Mitschüler, war ganz anders. Besser drauf als die zwei anderen und wirkte viel stärker und präsenter. Er stand halt mit beiden Beinen im Hier und
Jetzt. Ich weiß, die Geschichte sollte das auch so aussagen, aber es war schon etwas grenzwertig wie die anderen drauf waren. Ich mochte Ryota eigentlich am liebsten.
Sommerklänge
Mina Tsukahara ist zwar schüchtern und eher ruhig, vor allem wenn es um Shoji geht, aber auch sehr interessant. Sie weiß was sie will und sagt das auch. Zwar scheint ihre
schüchterne Art ihr zuerst nicht wirklich zu helfen, doch schneller als gedacht gibt sie dann zu, dass sie Shoji liebt. Nach und nach erkennt man dann was so alles mit ihr passiert und da merkt
man, dass sie ganz schön fixiert ist auf einen Shoji und zwar den Baseball spielenden Shoji.
Shoji ist der wohl beliebteste Junge der Schule. Natürlich ist ihn klar, dass viele Mädchen auf ihn stehen. Auch weiß er, dass Mina an ihm interessiert ist. Jedoch kommt
schnell heraus, dass er nicht wirkliche Lust aufs Baseball spielen hat. Oder liegt es nur daran, dass trotz, dass er alles gibt sein Team nicht gewinnt? Er ist offensichtlich ein Macho, aber dann
doch irgendwie nicht. Man hat zuerst das Gefühl, dass er Mina nur ausnutzt, dann irgendwie scheint es auch heraus zu kommen und dann jedoch ist alles anders als gedacht. Shoji
ist ganz anders als gedacht.
Eine Freundin wie ein Freund
Yu-Chan ist die Hauptperson und das verrückte an dem ganzen ist, dass sie aussieht wie ein Junge. Sie geht auf eine Mädchenschule und wird daher sehr gern für Feiern als Mann
ausgegeben. Die anderen Mädchen bestehen gerade zu darauf, dass sie jede männliche Rolle spielen soll. Sie hat sich damit abgefunden und macht auch nicht den Anschein, dass es sie etwas stört.
Sie ist taff und ziemlich cool drauf. Für jeden Spaß zu haben und doch tief in ihrem Inneren ein Mädchen, dass geliebt werden will, aber nicht von Narumi.
Narumi wiederum, wie soll es anders sein ist ein Junge, der ebenfalls auf der Schule ist. Auf einer Mädchenschule? Ja, seit neustem werden auch Jungen angenommen. Jedoch würde er
gar nicht auffallen, denn er sieht aus wie ein Mädchen und ist Yu-Chans bester Freund. Die zwei gehen durch dick und dünn. Ach und er liebt sie - was er ihr auch sagt. Er ist ebenfalls
sehr taff, jedoch recht klein (kleiner als Yu-Chan) und auch etwas... feminin. Nichtsdestotrotz, will er Yu-Chan beweisen, dass r ein richtiger Kerl ist.
Die wahre Liebe wartet auf den Schnee
Mayuki wohnt, seit dem ihre Eltern gestorben sind, bei Shu und dessen Familie. Sie ist sehr verträumt, sehr süß und einfach zum gern haben. Auch, wenn ihr Wunsch leider
etwas absurd ist. Shu ist ihr Cousin und dennoch ist sie in ihn verliebt. Damals im Winter, bei Schneefall haben sich die zwei geschworen, wenn der Schnee wieder an Heiligabend schneit, dann
werden sie ein Paar. Jedoch scheint Shu sich nicht mehr an dieses Versprechen zu erinnern, denn er hat eine Freundin. Etwas das Mayuki schier in den Wahnsinn treibt.
Shu ist zwei Jahre älter als Mayuki und ziemlich kühl und abweisend. Zwar versteht er sich gut mit seiner Cousine, aber er macht nicht den Eindruck als würde sie ihm
irgendetwas bedeuten. Immer hat er neue Freundinnen, die er jedoch nicht sehr lange hat. Er genießt offensichtlich sein Leben und probiert alles aus. Nach seinem Abschluss will er erstmal die
Stadt verlassen und merkt gar nicht, dass er damit Mayukis Herz bricht.
Ich finde das Band gut, süß und unterhaltsam.
Wieder ein Band das mehrere Kurzgeschichten beinhaltet. Dieses Mal sind es nur vier, aber das hat auch voll gereicht, sind schön aufgeteilt und wirken nicht zu knapp erzählt. Im Gegenteil, es
macht den Eindruck, dass sie viel mehr Platz haben.
Das Cover ist ganz süß. Sieht nach sehr viel Kitsch aus und lässt gar nicht vermuten, dass die Geschichte aus dem das Bild stand doch eher etwas tiefgründiger und fast schon traurig ist. Ich muss
aber sagen, dass auch das Titelbild mir eher weniger zu sagt. Ich finde das Rosa etwas übertriebenen und auch das Bild nicht wirklich ansprechend.
Faszinierend finde ich hier, dass die Geschichten nicht unterschiedlicher sein könnten. Vom Genre. Eines ist düster, das andere strange und die anderen auch nicht viel klarer. Auch wenn es in
jeder um die Liebe geht hab ich die fast alle eher weniger als gut empfinden können, aber ich sag euch jetzt zu jeder etwas.
Mit dir bis ans Ende der Welt, die erste Geschichte, ist für mich leider etwas zu schlicht, zu traurig und zu vorhersehbar. Nicht, dass ich das
irgendwie als schlimm beurteilen will, aber ich hab es schade gefunden, dass das Band mit dieser Geschichte begonnen hat. Hätte es mit dem nächsten begonnen hätte ich mich viel eher auf diese
hier eingelassen. Denke ich. Denn nach der hier dachte ich, dass alle etwas trauriger sind und war dann (zwar nicht enttäuscht aber) etwas irritiert.
Die Hauptcharakterin hat sich zu sehr in etwas verrannt. Das fand ich schade, denn ich hab es ihr irgendwie gegönnt. Aber der Typ den sie mochte war die gesamte Zeit so kalt und machte nicht den
Eindruck als wolle er ihr etwas gutes. Das Ende gefiel mir dann wieder gar nicht, es war zu kurz. Ich hätte mir da ein paar Sätze mehr gewünscht, so dass das Ganze nicht gezwungen wirkte.
Zwar war die zweite Geschichte besser, aber auch da gibt es etwas, dass mich sehr störte. Sommerklänge beginnt richtig gut. Sehr idyllisch und
unterhaltsam. Wobei es schon etwas verrückt ist, dass die Liebeserklärung direkt zuerst kommt. Aber das schmälert das Ganze nicht. Ist halt mal was anderes. Irgendwie auch interessant. Doch dann
hat man das Gefühl, dass der Typ in der Geschichte nichts von ihr will und sie mir ausnutzt. Man weißlich gar nicht warum zu Beginn der Geschichte - und eigentlich weiß man es auch nicht am Ende.
Sie jedoch macht aber nach und nach auch nicht den Eindruck ihn zu lieben wie er ist, sondern für das zu Lieben was er ist. Nämlich der Baseballspieler. Das geht die gesamte Geschichte so. Das
frustriert fast. Also mich jedenfalls. Leider ist das Ende auch sehr offen und unklar, aber besser als der Vorgeschichte.
In Eine Freundin wie ein Freund ist alles etwas anders und sich das ist etwas merkwürdig und neu. Die Autorin schafft es immer wieder mich zu
verwirren und komische Dinge zu fühlen- das hat mich fertig gemacht. Dass die zwei Hauptcharaktere so verschieden aussahen hat mich fast wahnsinnig gemacht. Dass der Typ klein war und aussah wie
ein Mädchen und das Mädchen aussah wie ein Junge und groß war... allein das: Aaahhrg! Das soll nicht gemein klingen. Sowas soll es ja geben. Aber ich hab das hier mit gesehen und gelesen. Wenn
man das in einem Film sieht dann sind ja wenigstens die Stimmen eindeutig. Aber hier war es voll schwer den Typen als Jungen zu sehen. Bei dem Mädchen ist es mir gar nicht so schwer gefallen.
Auch der Protagonistin erging es in der Geschichte genauso. Er war ihr bester Freund und sie konnte ihn einfach nicht als Jungen sehen. Nicht mal dann als er ihr sagte, dass er sie liebt. Er
musste erst anfangen sie zu umgarnen und sich wirklich wie ein Typ benehmen. Das Ende hier war wiederum sehr schön und angemessen. Gefiel mir.
Die letzte Geschichte, Die wahre Liebe wartet auf den Schnee, war die Beste von allen. Sie berührte mich und lies mich schmunzeln. Auch wenn ich es
meeeeeega unnötig fand, dass die Hauptcharaktere Cousin und Cousine waren. Das störte mich nur dezent. Auch, wenn es sein darf - solch eine Liebe - ist es doch irgendwie komisch. Oder? Da hätte
man sich doch was anderes ausdenken können oder? Aber wahrscheinlich ist das der Autorin zu normal. Sie will auffallen und anderes kreieren. Finde ich nicht so schlimm, aber doch etwas
merkwürdig. Aaaaaber, diese Geschichte hier war die Beste von allen vieren im Band. Sie war süß, unterhaltsam und einfach völlig gelungen. Ich mochte die Art der Hauptcharaktere, sie verstanden
sich und doch war klar, dass einer der zwei Gefühle hatte. Das war irgendwie genau wie man es sich vorstellt. Zwar komisch, weil sie ja verwandt sind und doch mit Herzschmerz verbunden, weil es
so ehrlich ist. Ich kann eingebrochen gar nichts mehr groß sagen, außer das die Geschichte sehr schön ist und das Ende super passend ist.
Alles in allem kann ich nichts negatives mehr sagen. Es gab halt mehrere Geschichten die mir eher nicht zu sagten. Oder sollte ich sagen mehrere Punkte in den Geschichten die mir eher nicht
zusagten. Das ist schade, aber es soll man machen? Es kann einem ja nicht alles gefallen, oder?
Ich hoffe ich schrecke euch jetzt nicht ab vor dem Band. Denn eigentlich war es lesenswert und genießbar - nur mir gefiel es halt nicht so sehr wie andere. Ich hab mich nicht komplett veräppelt
oder ununterhalten gefühlt.
Mein Fazit: Ganz nett